
ASCC
Austria Science Communication Center
Ort
1010 Wien, Österreich
Jahr
2025
Kategorie
Öffentlich
Rendering
ZoomVP
Was
Wettbewerbsbeitrag
Ein zentrales Anliegen des architektonischen Konzepts für das Austrian Science Communication Center ist die Öffnung des Hauses nach außen sowie seine stärkere Verankerung im städtischen Raum. Es soll ein lebendiger Ort entstehen, an dem Wissenschaft sichtbar, zugänglich und erfahrbar wird. Dabei verbindet unser Konzept die historische Substanz des Hauses mit zeitgemäßer Offenheit.
Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie lässt sich Wissenschaft so vermitteln, dass sie Neugier weckt, zum Dialog einlädt und gesellschaftliche Relevanz entfaltet? Unsere Antwort ist ein flexibles, modulares Raum- und Ausstellungssystem, das Offenheit, Interaktion und Teilhabe ermöglicht – von spontanen Begegnungen bis hin zu immersiven Erlebnissen.
Wissen in Form – Kreis und Linie als räumliche Sprache
Das Gestaltungskonzept des Austrian Science Communication Center beruht auf zwei elementaren Formen: Kreis und Linie. Der Kreis steht für Ganzheit, Zyklen und gemeinsames Denken – er wird zum räumlichen Forum und Denkraum. Die Linie symbolisiert Bewegung, Erkenntnis und Verbindung – sie leitet durch Raum und Inhalte.
Gemeinsam strukturieren sie das Besuchserlebnis: Kreisförmige Themeninseln und lineare Wege schaffen Orientierung, laden zur Entdeckung ein und machen wissenschaftliche Prinzipien räumlich erfahrbar. Diese klare Formensprache zieht sich durch Architektur, Ausstellung und Möblierung und wird sensibel in die historische Substanz eingebettet – als moderne Übersetzung wissenschaftlicher Ordnung und Ästhetik.


Wissenschaft kommunizieren durch Raum
Das Austrian Science Communication Center versteht Architektur als Vermittlerin: Wie wird Wissenschaft sichtbar, begreifbar, erlebbar? Die Antwort ist ein offenes, flexibles Raumkonzept, das Dialog und Teilhabe ermöglicht – spontan und geplant.
Workshop-Flächen, modulare Labore und offene Diskussionszonen schaffen Raum für Austausch. Forschende arbeiten sichtbar im Raum, Besucher:innen können beobachten, experimentieren und fragen. Digitale Tools wie interaktive Tische mit AR-Interfaces und immersive VR-Erlebnisse erweitern das analoge Angebot.
Die zentrale Achse des Gebäudes ist die „Linie der Forschung“, die Wollzeile und Bäckerstraße verbindet – mit einem kreisförmigen Treffpunkt im Zentrum, der Orientierung bietet. Öffentliche Bereiche wie ein Café, ein begrüntes Atrium und eine offene Treppenanlage laden zum informellen Austausch ein.
Ein besonderes Highlight: Eine bewegliche Skulptur im Eingangsbereich – Symbol für die Dynamik der Wissenschaft und Teil eines künstlerischen Wettbewerbs.
Nachhaltigkeit & Bestand – Effizienz mit Verantwortung
Das Planungskonzept setzt auf einen sensiblen, ressourcenschonenden Umgang mit der denkmalgeschützten Bausubstanz. Ziel ist es, die technische Infrastruktur behutsam auf den aktuellen Stand zu bringen – energieeffizient, nachhaltig und nutzungsorientiert.
Bestehende Anlagen werden, wo möglich, weiterverwendet und gezielt optimiert. So entstehen moderne Lösungen für Raumklima, Beleuchtung, Sicherheit und Brandschutz – ohne unnötige Eingriffe in den Bestand. Der Fokus liegt auf Nachhaltigkeit, Komfort und langfristiger Funktionalität.
Im Sinne eines verantwortungsvollen Mitteleinsatzes wird besonderes Augenmerk auf die Gestaltung des Eingangsbereichs und des Innenhofs gelegt. Durch die Konzentration auf zentrale Zonen kann eine hohe gestalterische Qualität bei überschaubarem Budget erreicht werden.
Das Konzept zeigt: Auch mit gezielten, maßvollen Maßnahmen lässt sich große Wirkung erzielen – ökologisch, wirtschaftlich und architektonisch.


Modulares Ausstellungssystem – flexibel, partizipativ, lebendig
Die Ausstellung im Austrian Science Communication Center basiert auf einem modularen Konzept, das sich gestalterisch an den Formen von Kreis und Linie orientiert. Kreisförmig angeordnete Themeninseln und lineare Wege gliedern den Raum klar und schaffen gleichzeitig eine einladende Atmosphäre für Entdeckung und Dialog.
Dieses modulare System zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus: Module in unterschiedlichen Größen können je nach Thema und Partnerinstitution frei kombiniert werden. Mobile und digitale Komponenten ermöglichen eine schnelle Anpassung sowie laufende Aktualisierung der Inhalte. Darüber hinaus lassen sich einzelne Module auch außerhalb des Centers im öffentlichen Raum als Pop-up-Wissenschaftsinseln platzieren und eröffnen neue Zugänge zur Forschung.
Die Ausstellung ist in ihrer Größe skalierbar – von punktuellen Interventionen bis hin zu umfassenden Inszenierungen – und offen für die Beteiligung externer Forschungspartner. So entsteht ein lebendiger, sich stetig wandelnder Wissensraum, der zur Mitgestaltung einlädt und Wissenschaft als offenen, partizipativen Prozess erfahrbar macht.
Das gesamte Haus wird barrierefrei gestaltet – mit inklusiven Angeboten in einfacher Sprache, Gebärdensprache und taktiler Vermittlung.
